Skonto: So funktioniert der Preisnachlass für schnelle Zahler

Skonto ist ein Preisnachlass, den du deinen Kunden einräumen kannst, wenn sie ihre Rechnung besonders schnell begleichen. Üblich sind Abschläge von 2 bis 3 Prozent bei Zahlung innerhalb von 7 bis 14 Tagen. Dieses Instrument ist im Geschäftsalltag weit verbreitet und dient als Anreiz für eine zügige Zahlung – ein Vorteil für deine eigene Liquiditätsplanung.

Gerade für Gründerinnen, Gründer und Selbstständige ist es wichtig, frühzeitig über Skonto nachzudenken. Denn es betrifft nicht nur deine Angebote, sondern auch deine Kalkulation. Wenn du Skonto gewährst, solltest du diesen Abschlag bereits im Angebot berücksichtigen, um keine finanziellen Einbußen zu riskieren. Richtig eingesetzt, kann es helfen, Zahlungsausfälle zu vermeiden und die eigene Finanzplanung zu stabilisieren.

Wie funktioniert Skonto in der Praxis?

Skonto ist ein einfaches, aber wirkungsvolles Instrument: Du bietest deinen Kunden einen Preisnachlass an, wenn sie besonders schnell zahlen. Die typischen Formeln lauten etwa „2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen“ oder „3 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 7 Tagen“. Wird die Rechnung fristgerecht bezahlt, reduziert sich der Betrag entsprechend.

Rechenbeispiel: Skonto richtig kalkulieren

Angenommen, du stellst eine Rechnung über 2.000 Euro netto aus. Bei einem Skonto von 2 % ergibt sich ein Nachlass von 40 Euro, sodass dein Kunde bei fristgerechter Zahlung nur 1.960 Euro überweist. Die Umsatzsteuer wird auf den reduzierten Betrag berechnet, wenn der Kunde den Skonto tatsächlich nutzt.

Für dich bedeutet das: Du erhältst schneller Geld und reduzierst dein Ausfallrisiko. Gerade in der Anfangszeit eines Unternehmens, wenn jeder Zahlungseingang zählt, kann das entscheidend sein.

Auswirkungen auf die Liquidität – für beide Seiten

Skonto ist eine klassische Win-Win-Situation. Du als Anbieter profitierst von schnellerem Zahlungseingang und geringerer Unsicherheit. Deine Kunden wiederum haben einen direkten finanziellen Vorteil – vorausgesetzt, sie verfügen über die nötigen Mittel, um die Rechnung frühzeitig zu begleichen.

Beachte jedoch: Wenn du Skonto anbietest, muss dieser Rabatt bereits in deiner Preiskalkulation berücksichtigt sein. Sonst schrumpft deine Gewinnmarge.

Skonto im Angebot richtig ausweisen

Wenn du Skonto anbieten möchtest, solltest du das schon im Angebot klar und transparent formulieren. Das schafft Vertrauen und sorgt dafür, dass es später keine Missverständnisse bei der Rechnungsstellung gibt.

Formulierungsbeispiele für Skonto im Angebot

Eine gängige und rechtlich sichere Variante ist etwa:

„Bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen gewähren wir 2 % Skonto.“

oder
„Zahlungsziel: 30 Tage netto, 2 % Skonto bei Zahlung innerhalb von 10 Tagen ab Rechnungsdatum.“

Wichtig ist, dass der Skontobetrag nicht vom Bruttobetrag, sondern vom Nettobetrag abgezogen wird. Die Umsatzsteuer bezieht sich auf den tatsächlich gezahlten Betrag.

Skonto sinnvoll mit Zahlungszielen kombinieren

Skonto funktioniert nur, wenn du ein klares Zahlungsziel definierst. Ein Beispiel:

  • Zahlungsziel: 30 Tage
  • Skontofrist: 10 Tage mit 2 % Nachlass

So weiß dein Kunde genau: Wer innerhalb von 10 Tagen zahlt, spart Geld. Wer später zahlt, muss den vollen Betrag begleichen – bis zur Frist von 30 Tagen.

Praxistipp: Einheitlichkeit schaffen

Nutze in deinen Angeboten und Rechnungen immer die gleiche Formulierung für Skonto. Das vermeidet Rückfragen und stärkt deinen professionellen Auftritt. Viele Rechnungsprogramme wie easybill bieten hierfür bereits Textbausteine oder Automatisierungen an.

Buchhalterische Behandlung von Skonto

Wenn ein Kunde Skonto nutzt, wirkt sich das auf deine Buchhaltung aus. Denn es handelt sich um eine nachträgliche Minderung der Einnahmen – und entsprechend auch der Umsatzsteuer.

Skonto beim Verkauf (Erlösschmälerung)

Zahlt dein Kunde innerhalb der Skontofrist, musst du den Rechnungsbetrag um den Nachlass korrigieren. Wichtig: Auch die Umsatzsteuer verringert sich entsprechend.

Beispiel: Du stellst eine Rechnung über 1.000 Euro netto zuzüglich 19 % Umsatzsteuer (190 Euro), also 1.190 Euro brutto. Der Kunde zahlt innerhalb der Skontofrist und zieht 2 % von 1.000 Euro ab – das sind 20 Euro. Der tatsächliche Zahlungseingang beträgt 1.170 Euro.

In deiner Buchhaltung musst du also eine Erlösschmälerung von 20 Euro und eine Umsatzsteuerkorrektur von 3,80 Euro (19 % auf 20 Euro) verbuchen.

Skonto beim Einkauf (Ausgabenkorrektur)

Auch beim Einkauf kannst du Skonto nutzen. Hier mindert der Nachlass deine Betriebsausgaben – und entsprechend auch den Vorsteuerabzug.

Wichtig ist, dass du die Rechnung zunächst in voller Höhe buchst und die Skontobeträge erst bei Zahlung als Minderung verbuchst. So entspricht deine Buchführung dem tatsächlichen Zahlungsfluss.

Unterschied zwischen Ist- und Sollversteuerung

  • Sollversteuerung: Du musst die Umsatzsteuer beim Rechnungsausgang vollständig abführen – auch wenn später Skonto abgezogen wird. Die Korrektur erfolgt dann separat über eine sogenannte „Berichtigung nach § 17 UStG“.
  • Istversteuerung: Du führst die Umsatzsteuer erst ab, wenn das Geld eingeht – und zwar in der tatsächlich gezahlten Höhe. Hier wird das Skonto automatisch berücksichtigt.

Wie easybill beim Umgang mit Skonto unterstützt

Automatisierte Skontoberechnung in Rechnungen

Mit easybill kannst du Skontobedingungen direkt beim Erstellen von Rechnungen oder Angeboten hinterlegen. Die Software weist den Skontobetrag korrekt aus – sowohl im Netto- als auch im Bruttobetrag – und stellt sicher, dass die Umsatzsteuer richtig berechnet wird. So verhinderst du formale Fehler bei der Rechnungserstellung.

Skontobeträge im Buchhaltungs-Export richtig gekennzeichnet

Zahlt ein Kunde unter Abzug von Skonto, erkennt easybill den Zahlungseingang automatisch und markiert die Differenz als Skontoabzug. Diese Information wird korrekt im DATEV-Export ausgewiesen und kann direkt in deine Buchhaltungssoftware übernommen werden. Das spart Zeit und verhindert aufwendige manuelle Korrekturen.

Übersichtliche Zahlungsfristen und Mahnwesen

Skontofristen werden in easybill klar angezeigt – sowohl für dich als auch für deine Kunden. Wenn eine Zahlung verspätet eintrifft, kannst du mithilfe des integrierten Mahnwesens automatisch an die volle Zahlung erinnern – ohne Skontoabzug.

Besonders für Unternehmen mit Istversteuerung ist easybill hilfreich, weil die Umsatzsteuer erst bei Zahlung fällig wird. easybill berücksichtigt automatisch den tatsächlich gezahlten Betrag und damit auch den Skontoabzug korrekt bei der Umsatzsteuervoranmeldung.

Rechnungen ganz einfach und schnell erstellen mit easybill

easybill ist ein cloudbasiertes Rechnungsprogramm, mit dem du professionell,
rechtssicher und zeitsparend deine Rechnungen verwaltest und papierlos an deine Buchhaltung übergibst.

  • E-Rechnungen erstellen leicht gemacht:
    Rechtssicher, schnell und ohne technische Hürden.

  • Nahtlose Integration in deinen Onlineshop:
    Automatisch Bestellungen abrechnen und Zeit sparen.

  • Papierlos mit dem Steuerberater zusammenarbeiten:
    Alle Unterlagen digital, immer griffbereit.

Wann lohnt sich Skonto für dein Unternehmen?

Skonto ist ein wirkungsvolles Steuerungsinstrument – sowohl für dich als Anbieter als auch als Kunde. Entscheidend ist, wie du es strategisch einsetzt.

Wann du deinen Kunden Skonto anbieten solltest

Skonto kann helfen, deine Liquidität zu verbessern und Zahlungsausfälle zu vermeiden. Besonders sinnvoll ist es in folgenden Situationen:

  • Du hast Kunden, die zwar zuverlässig zahlen, aber häufig spät
  • Du möchtest Zahlungseingänge gezielt beschleunigen, z. B. bei größeren Aufträgen
  • Du bist auf regelmäßige Einnahmen angewiesen, etwa zur Deckung laufender Kosten

Beachte aber: Der Preisnachlass verringert deinen Umsatz. Biete Skonto daher nur an, wenn du den Abschlag bereits bei der Preisgestaltung einkalkuliert hast.

Wann du Skonto bei Lieferanten nutzen solltest

Auch auf der Einkaufsseite lohnt sich Skonto – vorausgesetzt, du hast genügend Liquidität. Wenn du innerhalb der Frist zahlst, sparst du effektiv bares Geld. Ein Skonto von 2 % entspricht – umgerechnet auf Jahreszinsen – einem enormen „Renditevorteil“, den du im Blick behalten solltest.

Beispiel: Bei einem 2 %-Skonto auf 10 Tage ergibt sich ein rechnerischer Jahreszins von über 30 %. Es kann sich also lohnen, liquide Mittel gezielt einzusetzen, um diese Ersparnis mitzunehmen.

Tipp für Gründer: Skonto testen

Wenn du dir unsicher bist, ob Skonto zu deinem Geschäftsmodell passt, kannst du es testweise bei einzelnen Kunden oder Projekten anbieten. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie es sich auf dein Zahlungsverhalten und deine Kalkulation auswirkt – ohne gleich dein gesamtes Preismodell umzustellen.

Wann du auf Skonto lieber verzichten solltest

Skonto ist nicht in jeder Situation empfehlenswert. Verzichte besser auf einen Preisnachlass, wenn:

  • Deine Marge sehr knapp kalkuliert ist. Gerade bei Handelswaren oder starkem Preisdruck kann ein zusätzlicher Abschlag deine Rentabilität gefährden.
  • Du ohnehin lange Zahlungsziele gewährst. Wenn Kunden 30 oder mehr Tage Zeit zur Zahlung haben, ist der Anreiz zur schnellen Zahlung oft gering – selbst mit Skonto.
  • Dein Kunde regelmäßig das Skonto zieht, aber zu spät zahlt. In diesem Fall verlierst du Geld ohne Gegenleistung. Prüfe hier deine Rechnungs- und Mahnroutine.
  • Du mit öffentlichen Auftraggebern oder großen Konzernen arbeitest. Diese zahlen oft starr nach festen Zahlungsfristen – unabhängig von Skontoangeboten.

Häufige Fragen zum Thema Skonto

Kann ich Skonto auch nachträglich gewähren?
Ja, das ist möglich – aber du solltest es schriftlich dokumentieren. Etwa wenn ein Kunde verspätet zahlt, du aber trotzdem einen Nachlass gewähren möchtest. In dem Fall empfiehlt sich eine Gutschrift oder korrigierte Rechnung, um die Buchhaltung sauber zu halten.

Muss ich Skonto auf der Rechnung extra ausweisen?
Nein, es gibt keine gesetzliche Pflicht, den Skontobetrag auf der Rechnung zu nennen. Allerdings ist es aus Gründen der Transparenz und Kundenfreundlichkeit empfehlenswert, die Skontobedingungen klar zu kommunizieren – entweder im Textfeld oder in den Zahlungsbedingungen.

Was passiert, wenn ein Kunde Skonto zieht, obwohl er zu spät zahlt?
In diesem Fall schuldet der Kunde den vollen Rechnungsbetrag. Du kannst den fehlenden Betrag einfordern – etwa durch eine freundliche Zahlungserinnerung oder im Rahmen des Mahnverfahrens.

Gilt Skonto auch für Teilzahlungen?
Nur, wenn die Teilzahlung innerhalb der Skontofrist eingeht und sich der Nachlass rechnerisch darauf anwenden lässt. In der Praxis kann das kompliziert werden. Daher empfiehlt es sich, in solchen Fällen individuelle Zahlungsvereinbarungen zu treffen.

Wie gehe ich mit Skonto in der Umsatzsteuervoranmeldung um?
Bei Istversteuerung wird nur der tatsächlich gezahlte Betrag inklusive Skonto versteuert. Bei Sollversteuerung muss der ursprünglich in Rechnung gestellte Betrag versteuert werden – eine nachträgliche Korrektur erfolgt über eine Berichtigung nach § 17 UStG.

Gibt es Skonto auch bei Kleinbetragsrechnungen?
Grundsätzlich ja. Allerdings ist der Effekt bei niedrigen Beträgen oft vernachlässigbar. Ob sich der Verwaltungsaufwand lohnt, hängt vom Einzelfall ab.