
Bei der Abrechnung von Handwerkerleistungen ist es entscheidend, die Pflichtangaben korrekt auszuweisen und die Kosten für Arbeitszeit und Material getrennt aufzulisten. Nur so dürfen deine Kunden die Arbeitskosten steuerlich geltend machen. In diesem Blog erfährst du, welche Punkte du bei der Rechnungsstellung beachten musst, um deine Kunden transparent zu informieren und eine professionelle Grundlage für eine langfristige Zusammenarbeit zu schaffen.
- So nutzt du das volle Steuerpotenzial deiner Handwerkerrechnung
- Arbeitskosten ausweisen: Was dazugehört und warum das wichtig ist
- Materialkosten ausweisen: Klarheit schaffen durch Trennung
- Musterrechnung: Mit und ohne Ausweisung der Arbeitskosten
- Tipps zur korrekten Erstellung deiner Handwerker-Rechnung
- Häufige Fehler und ihre Folgen vermeiden
- Mit Transparenz zum Vertrauen deiner Kunden
So nutzt du das volle Steuerpotenzial deiner Handwerkerrechnung
Eine transparente Handwerker-Rechnung schafft Vertrauen und verhindert Missverständnisse mit deinen Auftraggebern. Die getrennte Ausweisung von Arbeits- und Materialkosten ist dabei entscheidend. Dieser Beitrag zeigt dir, welche Pflichten und Vorteile mit einer detaillierten Aufschlüsselung verbunden sind und wie du sie in der Praxis umsetzen kannst.
Arbeitskosten ausweisen: Was dazugehört und warum das wichtig ist
Wenn du haushaltsnahe Dienstleistungen oder Handwerkerleistungen erbringst, ist die getrennte Ausweisung von Arbeits- und Materialkosten entscheidend. Deine Kunden können gemäß § 35a Abs. 2 EStG bis zu 20 Prozent der reinen Arbeitskosten steuerlich absetzen – maximal 1.200 Euro pro Jahr. Voraussetzung ist, dass die Leistung im Haushalt innerhalb der EU oder des EWR erbracht wurde.
Zu den absetzbaren Arbeitskosten gehören neben Lohn- und Gehaltszahlungen auch Fahrtkosten, Maschinenstunden und ggf. Zuschläge für Überstunden. Die Ermittlung erfolgt über den Stundenlohn multipliziert mit den tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden. Diese Zeiten solltest du sauber dokumentieren und in der Rechnung ausweisen, um volle Transparenz zu gewährleisten.
Materialkosten ausweisen: Klarheit schaffen durch Trennung
Materialkosten beziehen sich auf alle eingesetzten Produkte und Materialien für die Auftragsausführung. Sie umfassen Einkaufspreise sowie ggf. Aufschläge für Lagerung, Transport oder Beschaffung. Auch wenn diese Kosten steuerlich nicht abzugsfähig sind, solltest du sie detailliert aufführen, um deinem Kunden eine klare Kostenübersicht zu geben. Unterscheide zwischen Verbrauchsmaterial und langlebigen Wirtschaftsgütern, um noch mehr Transparenz zu schaffen.
Musterrechnung: Mit und ohne Ausweisung der Arbeitskosten
Eine Rechnung ohne Ausweisung des Lohnkostenanteils kann nicht steuerlich geltend gemacht werden.
Muster einer Handwerker Rechnung ohne
Ausweisung des Lohnkostenanteils

Beispiel 1 (nicht konform):
- Handwerkerleistung pauschal: 1.000 Euro zzgl. USt.
- Keine Aufschlüsselung in Arbeits- und Materialkosten
Muster einer Handwerker Rechnung mit Ausweisung des Lohnkostenanteils (§35 a II EStG)

Beispiel 2 (konform gemäß § 35a Abs. 2 EStG):
- Arbeitskosten: 600 Euro
- Materialkosten: 400 Euro
- Umsatzsteuer gesondert ausgewiesen
- Hinweis unter dem Rechnungsbetrag: “Enthaltene steuerbegünstigte Arbeitskosten gem. § 35a EStG: 600 Euro”
Tipps zur korrekten Erstellung deiner Handwerker-Rechnung
Eine detaillierte Handwerker-Rechnung bietet deinen Auftraggebern mehrere Vorteile. Sie sorgt für volle Kostentransparenz, schafft Vertrauen und erleichtert die Kommunikation im Falle von Rückfragen. Vor allem aber ermöglicht sie die steuerliche Berücksichtigung der Arbeitskosten – ein echter Mehrwert.
Damit deine Rechnung rechtssicher und kundenfreundlich ist, beachte folgende Punkte:
- Nutze professionelle Rechnungssoftware mit Vorlagen (z. B. easybill)
- Trenne Arbeits- und Materialkosten eindeutig
- Weise die geleisteten Arbeitsstunden aus
- Vergiss nicht die Pflichtangaben gemäß § 14 UStG: Name und Anschrift von dir und deinem Kunden, Steuernummer oder USt-ID, Rechnungsnummer, Ausstellungsdatum, Leistungszeitraum, genaue Leistungsbeschreibung, Nettobetrag, Umsatzsteuer, Bruttobetrag
- Weise den steuerlich relevanten Anteil gem. § 35a EStG explizit aus
easybill: Rechnungsstellung im digitalen Zeitalter
Die Rechnungssoftware easybill hilft dir nicht nur bei der Einhaltung aller rechtlichen Vorgaben, sondern spart auch Zeit. easybill bietet strukturierte Vorlagen, E-Rechnung, automatische Berechnung der Umsatzsteuer, digitale Übermittlung an Kunden und GoBD-konforme Archivierung.
Häufige Fehler und ihre Folgen vermeiden
Typische Fehler bei der Rechnungserstellung sind:
- Fehlende oder unklare Trennung von Lohn- und Materialkosten
- Keine detaillierte Leistungsbeschreibung
- Barzahlung statt Überweisung
- Fehlende Pflichtangaben
Diese Versäumnisse führen dazu, dass das Finanzamt die Rechnung nicht anerkennt. Dein Kunde wird dann eine korrigierte Rechnung einfordern müssen, was für beide Seiten mehr Aufwand bedeutet.
Mit Transparenz zum Vertrauen deiner Kunden
Eine professionelle Handwerker-Rechnung ist mehr als ein Dokument zur Zahlung. Sie zeigt deinem Kunden, dass du sauber arbeitest, gesetzliche Vorgaben einhältst und steuerliche Vorteile ermöglichst. Mit einer klaren Trennung von Arbeits- und Materialkosten, unbarer Zahlung und rechtssicherer Gestaltung bist du auf der sicheren Seite – und stärkst die Vertrauensbasis zu deinen Auftraggebern nachhaltig.
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