SEO für Online-Shops: Mehr Reichweite für E-Commerce

Ein erheblicher Teil aller Kaufentscheidungen beginnt mit einer Google-Suche. Im Online-Handel ist die organische Suche daher eine der wichtigsten und zugleich nachhaltigsten Besucherquellen. Wer in den Suchergebnissen nicht sichtbar ist, verliert potenzielle Kundinnen und Kunden an die Konkurrenz. Eine durchdachte SEO-Strategie ist fester Bestandteil erfolgreicher Online-Shops.

Mit diesen Tipps und Tricks wirst du auch langfristig in Suchmaschinen gefunden und musst weniger in teure Anzeigen investieren.

SEO von Anfang an mitdenken

Häufig wird SEO erst nach dem Launch eines Shopsystems thematisiert. In der Praxis zeigt sich jedoch, dass viele technische und strukturelle Weichenstellungen bereits zu Beginn getroffen werden sollten. Eine spätere Korrektur ist oft aufwändig, teuer und risikobehaftet. Daher empfiehlt sich eine frühzeitige Einbindung von SEO-Aspekten in Planung, Strukturierung und Content-Konzeption.

Wird ein Filtersystem zum Beispiel ohne SEO-Strategie eingerichtet, können hunderte URLs für Varianten wie “Größe”, “Farbe” oder “Material” entstehen, die Google unnötig crawlt und so das sogenannte Crawlbudget verbraucht. Ohne eine entsprechende Optimierung haben Shops keine Chance auf Sichtbarkeit in Suchmaschinen.

Was Google benötigt: Struktur und Transparenz

Damit Inhalte überhaupt indexiert und korrekt eingeordnet werden können, müssen zentrale Produktinformationen wie Titel, Beschreibung, Preis, Verfügbarkeit und Bewertungen für Google zugänglich und eindeutig strukturiert sein. Inhalte, die ausschließlich über JavaScript geladen oder in Pop-ups versteckt sind, erschweren die Indexierung.

Die Verwendung strukturierter Daten (z. B. „Product“, „Offer“, „Review“, „BreadcrumbList“) hilft Suchmaschinen, Inhalte besser zu interpretieren und gegebenenfalls als sogenannte Rich Results in den Suchergebnissen darzustellen.

Keyword-Strategie und Suchintention

Eine professionelle Keyword-Recherche bildet die Grundlage jeder erfolgreichen SEO-Strategie. Entscheidend ist nicht nur das Suchvolumen, sondern die zugrunde liegende Suchintention. Wer nach einem konkreten Produkt sucht, erwartet andere Inhalte als Personen, die sich noch im Rechercheprozess befinden.

Produkt- und Kategorieseiten sollten auf transaktionale Suchbegriffe ausgerichtet sein, Ratgeberinhalte hingegen auf informationelle Suchanfragen. So lassen sich unterschiedliche Phasen der Customer Journey gezielt abdecken.

Beispiel: Ein Shop für Naturkosmetik und nachhaltige Pflegeprodukte sollte die Kategorieseite „Naturseife“ auf Keywords wie „Naturseife kaufen“ oder „vegane Seife ohne Palmöl“ optimieren. Ergänzend dazu kann ein informativer Beitrag wie „Warum hautfreundliche Pflege ohne Zusatzstoffe sinnvoll ist“ potenzielle Kundinnen und Kunden ansprechen, die sich noch in der Recherchephase befinden.

Struktur und Navigation:

Eine klare, logisch aufgebaute Seitenstruktur unterstützt sowohl die Orientierung für Besuchende als auch die Bewertung durch Google. Idealerweise umfasst die Navigationsstruktur nicht mehr als drei Ebenen. Eine klassische Hierarchie könnte wie folgt aussehen:

Startseite > Kategorie > Unterkategorie > Produktseite

Dieser Aufbau sorgt dafür, dass jede Seite mit nur wenigen Klicks erreichbar ist, das ist nicht nur gut für Nutzer, sondern auch für die Crawler der Suchmaschinen. Ergänzend sorgen Breadcrumbs für eine bessere interne Verlinkung und eine verständlichere Navigation.

Besonderes Augenmerk sollte auf die Vermeidung von Duplicate Content gelegt werden. Filter- und Varianten-URLs dürfen nicht unkontrolliert indexiert werden. Canonical-Tags helfen dabei, die gewünschte Hauptversion einer Seite zu kennzeichnen.

Beispiel: Auf einer Produktseite für “Trailrunning-Schuhe” zeigt eine Breadcrumb-Navigation den Pfad “Startseite > Laufsport > Schuhe > Trailrunning”, sodass Nutzer und Suchmaschinen sofort erkennen, wie die Seite eingebettet ist.

Produktseiten nutzerfreundlich und suchmaschinenkonform gestalten

Produktdetailseiten sind zentrale Einstiegs- und Conversionpunkte. Um sowohl für Google als auch für Nutzerinnen und Nutzer relevant zu sein, sollten diese Seiten mehr bieten als Standardinformationen:

  • eindeutiger Seitentitel und strukturierte Überschriften
  • individuelle Produktbeschreibungen mit Mehrwert
  • Nutzerbewertungen und Fragen-Antwort-Bereiche
  • Angaben zur Verfügbarkeit und Lieferzeit
  • strukturierte Daten zur Produktkennzeichnung

Technische Grundlagen für stabile Rankings

Technisch saubere Seiten bilden das Fundament jeder SEO-Maßnahme. Im Fokus stehen dabei:

  • kurze Ladezeiten (optimiert für Core Web Vitals)
  • mobilfreundliche Darstellung (Responsive Design)
  • SSL-Verschlüsselung (HTTPS)
  • konsistente URL-Strukturen
  • saubere Weiterleitungen und korrekte Fehlerseiten
  • robots.txt und Sitemap.xml zur Crawling-Steuerung

Ein regelmäßiger technischer SEO-Audit mit Tools wie der Google Search Console oder Screaming Frog ist empfehlenswert. Wer sich das nicht zutraut, sollte mit einer kompetenten SEO-Agentur oder einem SEO-Freelancer sprechen.

Tipp: Mit easybill ganz einfach Rechnungen erstellen

Eine gute Sichtbarkeit bringt mehr Verkäufe und damit auch mehr Verwaltungsaufwand. Mit easybill lassen sich Rechnungen, Lieferscheine und steuerkonforme Dokumente automatisieren und direkt aus dem Shop heraus erstellen. So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche: den Ausbau des eigenen Online-Geschäfts.

Ergänzende Inhalte zur Sichtbarkeit in früheren Phasen

Informierende Inhalte ergänzen die klassische Produktkommunikation sinnvoll. Ratgeber, How-tos und Themenwelten leisten einen wertvollen Beitrag zur Markenwahrnehmung, fördern die Sichtbarkeit bei weniger umkämpften Keywords und unterstützen die langfristige Kundenbindung.

Typische Formate:

  • Vergleichsratgeber und Materialerklärungen
  • Antworten auf häufige Fragen (FAQ)
  • Inspirationen und Anwendungsbeispiele

Solche Inhalte lassen sich gezielt auf Kategorie- oder Produktseiten verlinken, um interne Signale zu stärken.

Wer nirgendwo verlinkt wird, kann auch nicht gefunden werden. Verlinkungen von externen Websites sind vor allem für neue Online-Shops, die noch niemand kennt, besonders wichtig, um Bekanntheit und Vertrauen in Suchmaschinen aufzubauen. Gerade für Shops empfiehlt es sich, aktiv an einer Link- und PR-Strategie zu arbeiten. Mögliche Ansätze sind:

  • Kooperationen mit Herstellern, Magazinen oder Blogs
  • Platzierung in gut besuchten Branchenverzeichnissen oder „Store Finder“-Seiten
  • redaktionelle Inhalte, die organisch verlinkt werden (z. B. Studien, Anleitungen)
  • Aufbau eigener Medien (Blog, Ratgeber, Magazin), um interessierte Zielgruppen über deine Produkte zu informieren.

Dabei ist Qualität entscheidender als Quantität. Links aus thematisch passenden, seriösen Quellen stärken die Autorität einer Domain spürbar. Achte darauf, dass Beiträge in Foren oder Blogs nicht zu werblich sind, versetze dich stattdessen in deine Kunden: welche Informationen sind für sie hilfreich? Das sind die Inhalte, die auch für Suchmaschinen sinnvoll sind.

ChatGPT als neuer Produktempfehlungskanal

In den USA hat OpenAI begonnen, ChatGPT für Shopping zu öffnen. Nutzerinnen und Nutzer können dort bereits gezielt nach Produkten fragen – etwa „Welche Naturseife ist besonders hautfreundlich?“ – und erhalten konkrete Empfehlungen mit Preisen, Bildern und können diese direkt in ChatGPT kaufen, ohne einen Klick zur Website. Auch Google wird entsprechende Funktionen zur Verfügung stellen.

Für kleinere Shops entsteht dadurch ein neuer, spannender Kanal, der klassische Suchmaschinen ergänzt. Voraussetzung ist jedoch, dass Produktdaten gut auffindbar, strukturiert und hochwertig aufbereitet sind. Wer frühzeitig optimiert, kann sich hier Wettbewerbsvorteile sichern.

Glossar: Die wichtigsten SEO-Begriffe

Crawlbudget
Begrenzte Menge an Seiten, die Google innerhalb eines Zeitraums crawlt. Effiziente Shop-Struktur verhindert Verschwendung.

Indexierung
Aufnahme von Seiten in den Google-Index – Voraussetzung, um in Suchergebnissen zu erscheinen.

Canonical-Tag
Kennzeichnet die Hauptversion einer Seite, um Duplikate zu vermeiden.

Breadcrumbs
Navigationspfad, der Nutzern und Suchmaschinen die Seitenhierarchie zeigt.

Strukturierte Daten
Maschinenlesbare Auszeichnungen (z. B. Product, Review, Offer), die Rich Results ermöglichen.

Core Web Vitals
Google-Messwerte für Ladezeit (LCP), Interaktivität (INP) und visuelle Stabilität (CLS).

Page Speed / Ladezeit
Geschwindigkeit, mit der Seiten geladen werden – entscheidend für Nutzererlebnis, Core Web Vitals und Conversion.

Meta-Titel & Meta-Description
Textelemente im Quellcode, die in den Suchergebnissen als Snippet angezeigt werden und Klicks beeinflussen.

Alt-Text
Beschreibung von Bildern für Suchmaschinen und Screenreader.

Backlinks
Externe Links von anderen Websites, die Autorität und Sichtbarkeit stärken.

Interne Verlinkung
Verweise innerhalb der eigenen Website, die Nutzer und Google zu relevanten Seiten führen.

robots.txt
Datei, die steuert, welche Seiten oder Bereiche Suchmaschinen crawlen dürfen und welche nicht (z.B. Login-Bereiche).

Noindex-Tag
Verhindert, dass bestimmte Seiten, die keinen SEO-Fokus haben (z. B. Filter- oder interne Suchseiten) in den Google-Index aufgenommen werden.

Duplicate Content
Gleiche oder sehr ähnliche Inhalte auf mehreren URLs, oft durch Varianten- oder Filterseiten verursacht.

Suchintention
Absicht hinter einer Suchanfrage – z. B. „kaufen“ (transaktional) oder „informieren“ (informationell).

Long-Tail-Keywords
Spezifische, längere Suchbegriffe mit geringerer Konkurrenz und oft höherer Kaufabsicht.

Mobile-First-Indexing
Google bewertet vorrangig die mobile Version der Website für das Ranking.

Conversionrate
Prozentualer Anteil der Besucher, die kaufen oder eine andere gewünschte Aktion ausführen.

Sitemap.xml
Datei, die Suchmaschinen hilft, alle relevanten Seiten (“URLs”) eines Shops effizient zu finden.

Rich Results
Erweiterte Darstellungen in Suchergebnissen, z. B. mit Preis, Bewertung oder Verfügbarkeit mit Hilfe von strukturierten Daten.

SERP (Search Engine Result Page)
Die Ergebnisseite einer Suchmaschine, in der dein Shop sichtbar werden soll.

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