Rechnungswesen, Buchhaltung und Steuern digitalisieren ist für viele Selbstständige und kleine Unternehmen heute bereits selbstverständlich. Doch die Frage lautet: Brauche ich wirklich eine Steuersoftware und welche Programme sind die richtigen? Oder reicht ein gutes Rechnungsprogramm, das alle Belege für den Steuerberater vorbereitet? In diesem Ratgeber findest du eine klare Einordnung, einen ausführlichen Vergleich der besten Anbieter und eine fundierte Entscheidungshilfe.
Was eine gute Steuersoftware leisten muss
Steuersoftware ist ein digitales Werkzeug, das dich bei der Erstellung und Abgabe deiner Steuererklärung unterstützt. Sie bietet in der Regel Funktionen wie:
- Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR)
- Umsatzsteuer-Voranmeldung (USt-VA)
- Einkommensteuererklärung
- Gewerbesteuererklärung
- Übertragung an das Finanzamt via ELSTER
- Belegarchivierung und Plausibilitätsprüfung
Die meisten Programme führen dich Schritt für Schritt durch die relevanten Steuerformulare und geben Tipps zur Optimierung deiner Abgaben.
Steuersoftware, Buchhaltungssoftware oder Rechnungsprogramm?
Steuersoftware ist vor allem auf die Erstellung und Übertragung der Steuererklärung fürs Finanzamt ausgerichtet. Buchhaltungssoftware unterstützt dich dagegen bei der laufenden Erfassung aller Geschäftsvorfälle: Belege erfassen, Bankumsätze abgleichen, Kassenbuch führen, Auswertungen erstellen, erfordert aber einige Vorkenntnisse.
Rechnungsprogramme wiederum konzentrieren sich aufs Rechnungswesen: Angebote, Rechnungen, Mahnungen, Kundenverwaltung und neuerdings auch E-Rechnungen, die ab 2025 Pflicht sind für B2B Geschäfte. Sie sind die passende Lösung, wenn du mit einem Steuerberater arbeitest, der die Buchhaltung und Steuer für dich übernimmt, sodass du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren kannst.
Wer braucht eine Steuersoftware?
Eine Steuersoftware ist dann sinnvoll, wenn du:
- deine Steuererklärung selbst machen willst
- keinen Steuerberater hast
- Zeit und Verständnis für steuerliche Themen mitbringst
- einfache oder mittlere Steuerfälle hast (z. B. EÜR, keine Bilanz)
Nicht empfehlenswert ist Steuersoftware hingegen, wenn:
- du komplexe steuerliche Verhältnisse hast (Bilanzierung, Holding-Strukturen etc.)
- du deine Buchhaltung komplett auslagerst
- du dich auf dein Kerngeschäft konzentrieren willst
Gerade für Unternehmen, die bereits mit einem Steuerberater zusammenarbeiten, ist eine spezialisierte Rechnungssoftware die bessere Wahl, weil Steuerberater alle Unterlagen in digitalen Formaten bekommen und weiterverarbeiten können und du dich nicht mit überflüssigen Funktionen auseinandersetzen musst. Das spart für alle Seiten viel Zeit und Papier.
easybill – Das einfache Rechnungsprogramm
easybill ist ein cloudbasiertes Rechnungsprogramm, mit dem du professionell,
rechtssicher und zeitsparend deine Rechnungen verwaltest.
E-Rechnungen erstellen leicht gemacht:
Rechtssicher, schnell und ohne technische Hürden.Nahtlose Integration in deinen Onlineshop:
Automatisch Bestellungen abrechnen und Zeit sparen.Papierlos mit dem Steuerberater zusammenarbeiten:
Alle Unterlagen digital, immer griffbereit.
Vergleich: Steuersoftware vs. Rechnungssoftware
Kriterium | Steuersoftware | Rechnungssoftware |
---|---|---|
Zielgruppe | Selbstbucher | Unternehmer mit Steuerberater |
Fokus | Steuererklärung, EÜR, USt-VA | Angebote, Rechnungen, Belegübergabe |
Komplexität | Mittel bis hoch | Gering |
Bedienung | Formulare, Fachbegriffe | Intuitive Oberfläche |
ELSTER-Anbindung | Ja | Über Steuerberater |
Kosten | 30-50 Euro pro Jahr | Ab ca. 10 Euro pro Monat |
Risiken | Fehler bei falscher Anwendung | Gering, da keine Steuererstellung |
Die besten Steuersoftware-Anbieter im Überblick
Für Unternehmen und Selbstständige gibt es eine Reihe bekannter und spezialisierter Anbieter von Steuersoftware, die über die Funktionen für Arbeitnehmer hinausgehen. Hier eine kleine Auswahl der bekanntesten Anbieter:
1. WISO Steuer (Buhl Data Service)
WISO Steuer ist nicht nur für Angestellte, sondern auch für Selbstständige, Freiberufler und Vermieter eine der am häufigsten genutzten Lösungen. Das Programm bietet einen großen Funktionsumfang, der auch komplexe Steuerfälle abdeckt.
- Besondere Merkmale für Unternehmen:
- Erstellung der Einnahmen-Überschuss-Rechnung (EÜR).
- Erstellung der Umsatzsteuer-Voranmeldung (USt-VA) und der Gewerbesteuererklärung.
- Belegmanager zur digitalen Archivierung.
- Speziellere Funktionen wie die Abrechnung von Photovoltaik-Anlagen.
2. Lexware
Die Produkte von Lexware gehen oft über reine Steuersoftware hinaus und sind eher als umfassende Büro- und Buchhaltungssoftware konzipiert. Lexware bietet mehrere Produkte an:
Lexware Office: Eine umfassende Lösung, die Funktionen für Buchhaltung, Rechnungsstellung und die Erstellung von Steuermeldungen (EÜR, USt-VA) kombiniert.
QuickSteuer Deluxe: Eine speziell auf Selbstständige und Gewerbetreibende zugeschnittene Steuersoftware.
TAXMAN: Eine weitere Steuersoftware, die sich besonders an Freiberufler, Gewerbetreibende und Vermieter richtet.
3. DATEV
DATEV ist in Deutschland der Marktführer für Softwarelösungen in Steuerberaterkanzleien und bei Wirtschaftsprüfern. Unternehmen, die mit einem Steuerberater zusammenarbeiten, nutzen oft DATEV-Produkte oder Programme mit einer DATEV-Schnittstelle. Es ist weniger eine Software für den Endanwender, der seine Steuererklärung selbst macht, sondern der Standard für die professionelle Steuerberatung.
- Merkmale:
- Umfangreiche Lösungen für Finanzbuchhaltung, Lohnabrechnung und Jahresabschlüsse.
- Der Fokus liegt auf der Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Steuerberatern.
4. SteuerSparErklärung (Wolters Kluwer)
Dieses Programm wird oft als Alternative zu WISO genannt. Es bietet ebenfalls Versionen speziell für Selbstständige, die die EÜR und andere Unternehmensformulare abdecken.
- Besondere Merkmale für Unternehmen:
- Umfassende Datenbank mit steuerlichen Informationen und Tipps.
- Intuitive Benutzeroberfläche, die auch komplexe Sachverhalte verständlich aufbereitet.
5. Smartsteuer
Smartsteuer ist eine rein browserbasierte Steuersoftware, die auch für Selbstständige geeignet ist. Sie überzeugt durch ihren Interview-Modus, der die Nutzer einfach durch die notwendigen Fragen führt.
- Merkmale:
- Online-Plattform: Keine Installation notwendig, von überall zugänglich.
- Für EÜR, USt-VA und weitere Formulare für Selbstständige nutzbar.
- Echtzeit-Berechnung der voraussichtlichen Steuerschuld oder -erstattung.
E-Rechnungspflicht ab 2025: Softwarewahl jetzt überdenken
Ab 2025 wird die elektronische Rechnung im B2B-Bereich Pflicht. Das bedeutet: PDF allein reicht nicht mehr. Rechnungen müssen strukturiert und maschinenlesbar sein.
Lösungen wie easybill unterstützen schon heute die relevanten Formate (XRechnung, ZUGFeRD) und sorgen damit für Rechtssicherheit und reibungslose Abläufe.
Das richtige Setup für deine Steuer
Nicht jeder und jede Selbstständige braucht eine vollumfängliche Steuersoftware. Wenn du deine Steuer selbst machst, ist ein gutes Steuerprogramm wie WISO Steuer oder Smartsteuer eine hilfreiche Lösung.
Wenn du jedoch mit einem Steuerberater arbeitest, ist in vielen Fällen ein leistungsstarkes Rechnungsprogramm wie easybill die sinnvollere Lösung. Es entlastet dich im Tagesgeschäft, unterstützt dich bei der E-Rechnungspflicht und bereitet alle Unterlagen optimal für die Weitergabe an die Kanzlei vor, ohne dich mit unnötigen Funktionen zu belasten.
Tipp: Wähle Software, die zu deinem Alltag passt – nicht umgekehrt. Weniger ist oft mehr.